Deutsche Telekom investiert nicht in Innovation des Kabelnetzwerks in Deutschland

Es sieht nicht gut aus für das Kabelfernsehen in Deutschland: Die Endkunden brechen weg, nötige Investitionen für den Ausbau werden nicht getätigt und das Satellitenfernsehen lockt mit günstigeren, vielseitigeren und besseren Programmangeboten. Gerade weil das Satellitenfernsehen auch für das digitale Zeitalter optimal gerüstet ist, wird dem Kabelfernsehen das baldige Aus prophezeit.

Denn per Kabelübertragung für analoge als auch digitale Programme steht nur eine begrenzte

Übertragungsbandbreite zur Verfügung, welche für die digitale Übertragung von mehreren 100 Kanälen nicht ausreicht. Die digitale Übertragung ist bei der Ausstrahlung via Satellit genauso wenig ein Problem wie interaktive Dienste oder die datenintensive – und der hochwertige – HDTV -Standard im TV.

Bei der Fernsehübertragung via Satellit kommt das Programm per Receiver bequem direkt ins Wohnzimmer – ohne Vertragsbindung und monatliche Kosten. Diese Fakten und die Tatsache, dass Satellitenempfang eine größere Programmauswahl bietet, überall im Verbreitungsgebiet empfangbar ist und auch digitales Fernsehen problemlos in bester Ton- und Bildqualität verlustfrei beim Empfänger ankommt, erklären den klaren Vorteil gegenüber dem Kabelempfang. Das erkennen auch ehemalige Kabelkunden: Immer mehr Verteilergesellschaften auf der so genannten vierten Ebene der Kabelnetze umgehen die dritte Ebene und erhalten die TV-Signale über Satellit oder per eigener Kopfstelle für ihren unabhängigen Kabelnetze. Zu Ebene vier gehören kleinere Kabelgesellschaften, Wohnungsgesellschaften und auch Besitzer von Mietergemeinschaften.

Schon bei seiner Einführung in den achtziger Jahren unter Postminister Schwarz-Schilling wurde das Kabelfernsehen als zu teuer eingestuft. Satellitenfernsehen war damals bereits flächendeckend vorhanden, eine Notwendigkeit für den zusätzlichen Übertragungsweg gab es nicht. Trotzdem drückte der Minister das neue System durch. Kurios ist auch, dass die Kosten für das Kabelfernsehen eigentlich dreifach gedeckt werden: Schließlich zahlt nicht nur der Endverbraucher seine Kabel- und Rundfunkgebühren, sondern auch die Deutsche Post mit Steuereinnahmen und letztendlich wieder der Staat durch den Verkauf der Netze für die man heute in privater Investoren Hand wieder erhebliche Gebühren zahlt, haben das Kabelsystem mitfinanziert.

Satellitenbetreiber wie zum Beispiel Astra, der einer der größten Anbieter von Satelliteninfrastruktur in Europa ist, sind die Gewinner beim Untergang des deutschen Kabelnetzes. So erreichte Astra zum Ende des Jahres 2007 in Deutschland, Österreich und der Schweiz 40,2 Millionen Kabel- und Satellitenhaushalte, mit steigender Tendenz.

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