Filmhits als Videogames wenig erfolgreich

Verkaufszahlen aktueller Titel äußerst bescheiden.

Videospiele, die auf Hollywood-Filmhits basieren, erweisen sich als wenig erfolgreich. Während sich das Kino in diesem Jahr bis dato über große Produktionen und durchwegs positive Besucherzahlen freuen kann, bleibt die Videospielindustrie in diesem Zusammenhang etwas auf der Strecke. Jene Games, die aktuell zu diversen Filmen auf dem Markt sind, weisen nur sehr bescheidene Verkaufszahlen auf. Laut Erhebungen der NPD Group für April 2009 haben alle fünf der jüngst erschienen Videospiele, die begleitend zu Film und Fernsehproduktionen herausgekommen sind, nur mäßige Umsätze gebracht.

„Wanted: Weapons of Fate“, ein von Universal finanziertes Game zu dem Actionfilm „Wanted“, hat seit seinem Start am 24. März im Zeitraum bis Ende April nur rund 100.000 Stück abgesetzt und weniger als sechs Mio. Dollar Bruttoumsatz gebracht. Wenngleich das Spiel mit einer Startverzögerung aufgrund von Produktionsproblemen zu kämpfen hatte und daher erst Monate nach dem DVD-Release des Films auf den Markt kam, waren die Erwartungen an die Verkaufszahlen deutlich höher. Auch das Videospiel zu „Hannah Montana: The Movie“, produziert von Disney Interactive, blieb bisher eine Enttäuschung. Zwar lagen die Entwicklungskosten für dieses Spiel deutlich unter jenen von „Wanted: Weapons of Fate“, dennoch sind 65.000 verkaufte Einheiten innerhalb der ersten drei Wochen nicht unbedingt sensationell.

„Wenn ein Spiel auf einem bekannten Hollywoodfilm basiert, kann man sich in der Vermarktung normalerweise auf einen größeren Bekanntheitsgrad des Titels stützen“, meint Martin Lorber, Pressesprecher von Electronic Arts Deutschland (EA) http://www.electronic-arts.de, gegenüber pressetext. Ob ein Game erfolgreich ist oder nicht, darüber entscheide aber in erster Linie die Qualität des Spiels, das Gameplay, die Faszinationskraft der Darstellung im Spiel und die Story. „EA setzt vermehrt auf Projekte, die von Anfang an als Eigenentwicklung im Hause realisiert werden und keine Filmumsetzungen sind“, ergänzt Lorber. Dennoch gebe es auch in diesem Bereich Beispiele, die auf eine große Fangemeinde stießen, wie etwa das Spiel zu dem neuen Harry Potter-Film, das demnächst erscheinen soll.

Electronic Arts (EA) hatte mit seinem ersten Game zu dem Film „Der Pate“, das 2006 auf den Markt kam, relativ guten Erfolg. Es verkaufte sich etwa vier Mio. mal weltweit. Das Spiel zum zweiten Teil des Hollywoodklassikers war allerdings bereits deutlich weniger gefragt. Es wurden nur rund 241.000 Stück abgesetzt. Auch die Kritiken fielen nur mäßig aus. Daher erscheint es auch unwahrscheinlich, dass EA ein weiteres Game zum dritten Teil von „Der Pate“ entwickeln könnte.

In der Regel sind zumindest Videogames zu Kinderfilmen ein sicheres Geschäft. Doch auch hier fehlt es derzeit offenbar an Erfolg, wie Activisions Adaption von „Monsters vs. Aliens“ zeigt. Das Spiel wurde seit seinem Start am 27. März nur 161.000 mal verkauft. Auf dem US-Markt gingen zuletzt die Gamesverkäufe insgesamt zurück. Es sind also nicht nur die Spiele zu Filmhits betroffen. Dennoch fällt auf, dass sich das Kino offenbar recht rezessionsresistent entwickelt und die Videospielverkäufe hier offenbar nicht mithalten können.

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