Fraunhofer SIT: PlugMark-Projekt – Integrierte Lösung für Internet-Suche nach illegalen Kopien

Das Fraunhofer-Spin-Off CoSee GmbH, Darmstadt, erhält für sein PlugMark-Projekt aus der hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) einen Zuschuss von über 170.000 Euro.

Im Rahmen einer Feierstunde in Wiesbaden erhielt CoSee-Gründer und -Geschäftsführer Patrick Wolf (www.cosee.biz) am 16. Dezember 2009 von Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, den entsprechenden Zuwendungsvertrag.

Im Projekt „PlugMark“ soll in den nächsten neun Monaten eine Lösung entstehen, die Bild- und Tondateien mit digitalen Wasserzeichen nun mittels Client-Server-Technologie markiert und markierte Dateien im Internet auch wiederfindet. Ziel ist ein Komplettsystem, das sich leicht mit bestehenden EDV-Umgebungen verbinden lässt und für Verlage und andere Medienunternehmen im Internet nach illegal verbreiteten Kopien sucht. Der neuartige Client-Server-Ansatz soll Hürden abbauen und so die Integration erleichtern, wovon gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren können.

Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie und die Anwaltskanzlei Notos, beide ebenfalls Darmstadt. Zusätzliche Unterstützung kommt von der Projektgruppe Verfassungsverträgliche Technikgestaltung der Universität Kassel, die das Projekt im Rahmen des Centers for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) unterstützen wird.

„Medien mit Wasserzeichen zu markieren und die Internetsuche nach markierten Dateien soll so einfach werden wie Plug & Play“, sagt Wolf. Bisher machte es das komplexe Geflecht aus Rechteinhaber, Vertriebsplattform, Wasserzeichen- und Suchdienstleister schwierig, Wasserzeichen als endkundenfreundlichen Urheberschutz einzusetzen. Verlage und andere Medienunternehmen hatten sowohl mit technischen als auch

rechtlichen Hürden zu kämpfen. PlugMark will in den nächsten neun Monaten den Gesamtprozess radikal vereinfachen.

Die CoSee GmbH hat das vom SIT entwickelte „MediaSearch Framework“ lizenziert und weiterentwickelt, das nach digitalen Bildern, Musikdateien, Hörbüchern, Videos oder eBooks sucht, die illegal im Internet weiterverbreitet werden – vorausgesetzt, diese Multimedia-Dateien sind mit digitalen Wasserzeichen markiert. „Weil Wasserzeichen nur einen passiven Schutz bieten, braucht es eine aktive Suche nach diesen Daten auf

Tauschbörsen oder Internetplattformen und ein juristisches Vorgehen bei Missbrauchsfällen. Sonst haben Wasserzeichen keine Wirkung“, weiß Wolf.

CoSee-Gesellschafter Dr.-Ing. Martin Steinebach ist der Schöpfer der Fraunhofer-Container-Wasserzeichen. „Hiermit lassen sich große Datenmengen kostengünstig und ohne merkliche Zeitverzögerung mit Wasserzeicheninformationen markieren. So können zum Beispiel nach dem Kauf in einem Online-Shop während des Downloads Informationen wie die Rechnungsnummer unsichtbar, unhörbar und untrennbar eingebettet werden“,

empfiehlt Steinebach.

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