Trapcode 15 – Vom Qualm bis zur Galaxis

Mit Partikelsystem Particular 4: Simulieren von Flüssigkeiten und Gasen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der DP 02 : 2019.

Die beeindruckendste Neuerung in Trapcode 15 ist die Simulation des Verhaltens von Flüssigkeiten und Gasen im Partikelsystem Particular 4. Zwar nennt Red Giant das Feature „Dynamic Fluids“, aber sicherlich nur, um sich die Bezeichnung schützen zu lassen. Das Gebiet der Fluid Dynamics war lange Zeit ein Bereich anspruchsvoller physikalischer Simulationen und spezialisierter Zusatzsysteme im Bereich der 3D-Programme, wie z. B. Realflow von Next Limit. Auch wenn die Bezeichnung anderes suggeriert: Durch Justage der Werte für die Viskosität lässt sich damit letztlich genauso gut das Verhalten von Partikeln in Gasen wie in Flüssigkeiten nachbilden. Damit wird für Naturphänomene ein bisher in herkömmlichen Compositing-Programmen kaum erreichbarer Realismus möglich. Das reicht von Rauch und Feuer über Tornados bis hin zur Kollision von Galaxien – auch wenn die maximal verfügbaren 3O Millionen Partikel noch nicht so ganz für unsere Milchstraße mit ihren weit über 1OO Milliarden Sonnen reichen würden.

Wie bereits in der DP 06:17, Seite 90, beschrieben, konnten schon in Particular 3 mehrere Partikelsysteme im Raum koexistieren. In der neuen Version werden damit auch Kollisionen und die dabei gegenseitig ausgeübten Kräfte simuliert. Das Ganze ist kein kompletter Ersatz für Fluid Dynamics in 3D, man wird damit auch keinen perfekten Wasserfall wie mit Realflow in einem 3D-Renderer generieren können. Doch dafür ist Particular selbst mit sehr großen Partikelmengen erstaunlich schnell und viel einfacher zu erlernen. Das Schwesterprodukt Trapcode Form 4 profitiert von den gleichen Möglichkeiten. Es nutzt im Grunde ebenfalls Partikel, aber mit unbegrenzter Lebensdauer für die Erzeugung komplexer Strukturen.

Auch Trapcode Mir wurde weiterentwickelt zur Version 3, in der man nun OBJ-Modelle importieren und texturieren kann; bis hin zum Reflection Mapping. Das ist keine Konkurrenz zum hervorragend in After Effects integrierten Cinema 4D, aber für kleinere 3D-Jobs gut geeignet. Schade ist bei all diesen Möglichkeiten eigentlich nur, dass es die Trapcode-Sammlung nicht auch für andere Host-Systeme gibt.

Kollisionen in Trapcode Form können sich auch an 3D-Objekten orientieren.
Die Partikel reichen nicht ganz für eine echte Galaxie, aber für einen animierten Sci-Fi-Hintergrund.
In der Version 3 ist Trapcode Mir zu einem recht leistungsfähigen 3D-Plug-in geworden.

2 KOMMENTARE

  1. Was bedeutet dieser Satz? „Wie bereits in der 90, beschrieben, konnten schon in Particular 3 mehrere Partikel DP 06:17, Seitesysteme im Raum koexistieren.“

    • Ah, danke für den Hinweis, Ben. Wir haben dem Buchstabensalat ein neues Dressing verpasst.

      Es muss natürlich heißen: „Wie bereits in der DP 06:17, Seite 90, beschrieben, konnten schon in Particular 3 mehrere Partikelsysteme im Raum koexistieren.“

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