On-Set Tools | Retro-Artikel

Rückblick: In der DP 06 : 2016 stellten wir vier Helfer vor, die euch dabei helfen, den genauen Stand des Lichtgebers Sonne zu eruieren, LUTs im Browser previewen, und immer eine Wissenssammlung dabeizuhaben.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der DP 06 : 2016.

Damit man trotz Stolperkabel und wenig konzentrationsfördernder Scheinwerferhitze alles am Set parat hat, kommen hier vier Helfer, die das Problem zwar nicht lösen, aber die Stolpersteine zumindest etwas abschleifen: ein Helfer für den genauen Stand des großen Lichtgebers namens Sonne, LUTs im Browser previewen (und LUT-Conversions generieren, solange man auf die Kamera schauen kann und sich nicht auf die Notizen von anderen verlassen muss) sowie die umfassende Wissenssammlung in der Hosentasche, wenn man nicht mehr weiß, worüber die anderen reden.

The Photographer‘s Ephemeris

Was zeichnet niemand am Set genau auf und bereitet in der Post gerne Probleme? Genau, Sonnenstand und Sonnenwinkel. Wenn der Lighting Artist mit diesen Informationen spart, lohnt es sich, sie herauszufinden, und auch die Environment-Leute wissen präzise Daten zu schätzen. Der Geheimtipp „Photographer‘s Ephemeris“ berechnet diese Informationen und besorgt einem diese Daten, auch wenn am Set mal wieder abschätzig „Fix it in post“ gemurmelt wurde.

Die Funktion ist einfach: Man gibt entweder per Suche oder als genaue Koordinaten die Position ein, für die man den Sonnenstand möchte, und schon spuckt Ephemeris die Daten aus, die man braucht.

Dabei ist die Liste der verfügbaren Daten für eine kostenlose, schnell ladende Webanwendung auffällig lang: Sonnenaufgang und ­untergang werden mit präzisem Winkelmaß angegeben und sogar die Höhe über dem Boden wird mit einberechnet. Darüber hinaus Aufgang und Untergang des Mondes sowie Dämmerungszeiten, alles verknüpft mit Google Maps, was aufgrund des Zooms die Ausrichtung an geografischen Besonderheiten erleichtert: Ein Berg im Hintergrund reicht als Referenz für die Kamerarichtung. Dazu kann man beliebig in die Vergangenheit und in die Zukunft springen – als Recherche, wenn der Dreh schon vorbei ist, oder im Vorfeld, wenn der VFX-Supervisor auf Zack ist. Was wie Magie erscheint, ist im Prinzip nichts anderes als Berechnungen, die seit dem Spätmittelalter zum Alltag der Astronomen gehören.

Entstanden ist das Feature aus dem Wunsch der Fotografen, in der „blauen“ oder der „goldenen“ Stunde zu fotografieren – also der letzten Stunde Sonnenlicht respektive der ersten Stunde nach Sonnenaufgang. Die goldenen Stunde heißt so, weil das Licht relativ wenig Energie im blauen Bereich des Spektrums hat und lange, vergleichsweise weiche Schatten wirft. Außerdem ist kurz nach Sonnenaufgang kaum jemand wach und man hat in der Landschaftsfotografie die Gegend für sich – was natürlich auch für Filmcrews gilt.

Preis: kostenlos
app.photoephemeris.com

Online LUTs Previewer

Kostenlose LUTs gibt es viele – ein Satz, den wir vor fünf Jahren so vermutlich nicht gesagt hätten. Nun sind diese nur bedingt für das Grading nützlich, aber bei der Kommunikation mit Regie, Supervisor und Producer sind Ein-Klick-Lösungen extrem hilfreich. Im Online LUTs Previewer sind knapp 100 LUTs versammelt, die sich einfach umschalten lassen – und eine Vorführung, was wie wirkt, hilft mehr, als von „mehr Grün und ein bisserl Umpf!“ zu sprechen.

Das Web-­Tool funktioniert folgendermaßen: Man lädt ein .jpeg oder ein .png in den Browser – nur in den Cache, nichts wird hochgeladen. Das bedeutet, dass man es, wenn man möchte, auch offline verwenden kann. Auf der linken Seite kann man die gewünschten LUTs in vier Gruppen auswählen und sich durchklicken. Die Gruppen sind Log, Standard, GoPro und Utility, jeweils mit 20 bis 30 LUTs. Die Bilder mit angewendeter LUT lassen sich als Variante speichern, sodass man „Farb-Scribbles“ leicht weitergeben kann.

Preis: kostenlos
preview.iwltbap.com

DeLOG

Manchmal wäre es total praktisch, wenn man seine eigenen Conversion LUTs mit ein paar Klicks generieren könnte: Auf eine Webseite gehen, Kamera eingeben, den eingestellten Gamma und Gamut anklicken und daraufhin – jeweils wieder mit Gamma und Gamut – den Output definieren und ein 3D-LUT im .cube-Format mit 33 x 33 x 33 Matrizengröße zum Download bekommen. Und wenn wir schon beim Wunschkonzert sind, eventuell noch ein Auto­Adjust der Dynamic Range?

Tja, willkommen auf dem IWLTBAP­Ponyhof: Genau das gibt es. Der DeLOG kennt Formate aller möglichen Kameras sowie deren jeweilige Gammas, Gamuts und Einstellmöglichkeiten. Im Gamma (Sony, Arri, Panasonic, Canon, Red, GoPro, Panavision, Blackmagic, Nikon, Log, Display, HDR Display und Linear/µ) mit folgenden Bereichen: S-Log 1-3, Log C (Sup 2.x ,3.x ,4.x), C-Log, Canon CLog2, Cineon, Panasonic V-Log, Panalog, REDLog Film, BMD Film, BMD Film4K, PRotune, DJI D-Log, ACEScc, ACESproxy10 & 20, Rec709 (800 %), Nikon (Standard, Neutral, Vivid, Monochrome, Portrait, Landscape), Hybrid­Log Gamma, Dolby PQ, ITU Proposal (400 % und 800 %), BBC WHP283 (400 % und 800 %) sowie Linear/ µ. Im Gamut stehen zur Auswahl: Rec.709, Rec.2020, Sony S­Gamut3.cine, Alexa Wide Gamut, Canon Cinema Gamut, Canon CO IDT (Daylight & Tungsten), Panasonic V-Gamut, Dragoncolor 1 & 2, REDColor 1-4, Protune Native, Aces APO/cg AP1, DCI-P3, DCIP3D60, Adobe RGB & WideGamut RGB und noch ein paar weitere. DeLOG Film Tech App Das sollte für fast jede Kombination von Kameras reichen. Wer es nun anwenden will, wählt einfach seine Kombination aus, klickt auf „Generate“ und fertig. Wer sich nicht sicher ist, kann auch .jpg und .png als Preview laden und bekommt dann das „neue Bild“ sowie ein Waveform zur präzisen Kontrolle – und das alles kostenlos.

Preis: kostenlos
elog.iwltbap.com

Film Tech App

Wer erinnert sich noch an das „Handbuch HD-Produktion“? Fast jeder – und wir würden wetten, dass es an fast jedem Set noch als Referenz herumgeistert. Transfermedia, die Macher des Handbuchs, haben nun eine neue Version als App für Google Play und iOS. Dabei ist der Aufbau der Informationen ähnlich: Unterteilt in die Kategorien Basic, Format, Camera, Post, Deliver und Data werden momentan ungefähr 120 Artikel zu allen möglichen Themen ausgespielt. Eine Suchfunktion und ein Glossar gibt es auch. Alle drei Monate kommt ein Update – das nächste steht im August an, war aber zum Redaktionsschluss noch nicht online.

Warum sollte man sich ein Sammelsurium an Fakten aufs Handy laden mit Sachen, die aufgrund der Spezialisierung am Set selten notwendig sind? Ganz einfach: Das Nachschlagewerk sorgt dafür, dass man nicht öfter als unbedingt nötig wie ein blutiger Anfänger wirkt, es ist schneller durchsucht als obskure Web-Enzyklopädien und bietet zuverlässige Informationen statt crowdgesourcter Meinungsbilder.

Von den Datenanforderungen der Fernsehsender, Kompression und Codecs über Software, die nicht jeder kennt: Das alles hilft im Alltag, und wer außerhalb seiner Komfortzone arbeiten muss oder zwischen vielen Aufgaben hin und her springt, wird das Nachschlagewerk nicht mehr missen wollen. Texte, Tabellen, Videos und .pdfs Manchmal wäre es total praktisch, wenn man seine eigenen Conversion LUTs mit ein paar Klicks generieren könnte: Auf eine Webseite gehen, Kamera eingeben, den eingestellten Gamma und Gamut anklicken und daraufhin – jeweils wieder mit Gamma und Gamut – den Output definieren und ein 3D-LUT im .cube-Format mit 33 x 33 x 33 Matrizengröße zum Download bekommen. Und wenn wir schon beim Wunschkonzert sind, eventuell noch ein Auto­Adjust der Dynamic Range? Tja, willkommen auf dem IWLTBAP­Ponyhof: Genau das gibt es. Der DeLOG kennt Formate aller möglichen Kameras sowie deren jeweilige Gammas, Gamuts und Einstellmöglichkeiten. Im Gamma (Sony, Arri, Panasonic, Canon, Red, GoPro, Panavision, Blackmagic, Nikon, Log, Display, HDR Display und Linear/µ) mit folgenden Bereichen: S-Log 1-3, Log C (Sup 2.x ,3.x ,4.x), C-Log, Canon CLog2, Cineon, Panasonic V-Log, Panalog, REDLog Film, BMD Film, BMD Film4K, PRotune, DJI D-Log, ACEScc, ACESproxy10 & 20, Rec709 (800 %), Nikon (Standard, Neutral, Vivid, Monochrome, Portrait, Landscape), Hybrid­Log Gamma, Dolby PQ, ITU Proposal (400 % und 800 %), BBC WHP283 (400 % und 800 %) sowie Linear/ µ. Im Gamut stehen zur Auswahl: Rec.709, Rec.2020, Sony S­Gamut3.cine, Alexa Wide Gamut, Canon Cinema Gamut, Canon CO IDT (Daylight & Tungsten), Panasonic V-Gamut, Dragoncolor 1 & 2, REDColor 1-4, Protune Native, Aces APO/cg AP1, DCI-P3, DCIP3D60, Adobe RGB & WideGamut RGB und noch ein paar weitere. DeLOG Film Tech App Das sollte für fast jede Kombination von Kameras reichen. Wer es nun anwenden will, wählt einfach seine Kombination aus, klickt auf „Generate“ und fertig. Wer sich nicht sicher ist, kann auch .jpg und .png als Preview laden und bekommt dann das „neue Bild“ sowie ein Waveform zur präzisen Kontrolle – und das alles kostenlos. Preis: kostenlos i delog.iwltbap.com führen weitere Infos ins Feld beziehungsweise ergänzen Informationen mit genauen Spec­Sheets.

Bei Produkten gibt es zudem Links zu den Herstellern – so kommt man normalerweise auch besser auf die relevanten Support­Seiten und muss nicht erst die große Runde durchs Rental machen, bis eine Frage beantwortet wird. Dabei gibt es zwei Varianten: Die Film Tech App (b2b) ist eine Version für Großkunden (bit.ly/29whUV2), Einzelkunden nutzen die Normalversion (bit.ly/filmtechapp). Der Kostenpunkt liegt bei harmlosen 9 Euro.

Preis: 8,99 Euro
iOS: apple.co/29GEQo2
Android: bit.ly/29whUV2

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