Text eingeben – und ein fertiges 3D-Objekt erscheint?

Point-E ermöglicht es, 3D-Objekte mittels Texteingaben zu generieren – in Minutenschnelle, mit überschaubarer Grafikleistung. Eine Entwicklung des Unternehmens OpenAI.

In nuce: Das US-amerikanische Unternehmen OpenAI, welche künstlichen Intelligenzen beforscht, hat Point-E veröffentlicht. Mit Point-E lassen sich vermittels Texteingaben 3D-Objekte erstellen. Das geht aus einer Meldung von Journalist Andrew Tarantola hervor, veröffentlicht beim Nachrichtendienst Engadget. Dabei funktioniert Point-E ähnlich wie eine andere Entwicklung aus dem Hause OpenAI: Dall-E, dem Text-Bild-Generator. Der Unterschied liegt darin, dass mit Point-E 3D-Modelle erstellt werden – mit Dall-E nur Standbilder. Hintergrund dazu: Dall-E ist eine künstliche Intelligenz, anhand der Bilder, auf Basis von Texteingaben, generiert werden (diese Texteingaben werden im Fachjargon auch Prompts genannt). Digital Production berichtete zuletzt am 27.10.2022 über Dall-E, als der Generator in die Internet-Suchmaschine Microsoft Bing integriert wurde.

In toto: Mit Point-E werden, ebenfalls auf Grundlage von Prompts, 3D-Punktwolken erstellt. Während DreamFusion von Google – wie es Andrew Tarantola schreibt – „in der Regel mehrere Stunden benötigt, um 3D-Objekte zu erstellen“, würde der Vorgang mit Point-E auf wenige Minuten minimiert. Zusätzlich soll Point-E, schreibt Tarantola weiter, bereits mit nur einer GPU vernünftig funktionieren – anstatt, wie bei DreamFusion, erst unter Einsatz mehrere GPUs Ergebnisse zeitigen.

Wie funktioniert Point-E? Im wissenschaftlichen Aufsatz Point·E: A System for Generating 3D Point Clouds from Complex Prompt (Point-E: Ein System zur Erzeugung von 3D-Punktwolken aus komplexen Vorgaben) schreibt das Team um Alex Nichol, Rechercheur bei OpenAI, Point-E nutze „einen großen Korpus von (Text-, Bild-) Paaren“. Trainiert hingegen wurde Point-E, führen Nichol und Team weiter aus, mithilfe eines „kleineren Datensatz von (Bild-, 3D-) Paaren“. Des Weiteren wird in dem Aufsatz darauf eingegangen, wie 3D-Objekte mit Unterstützung von Point-E entstehen. Im Aufsatz heißt es, im Falle einer Texteingabe (bspw. „Eine Katze isst einen Burrito“), erzeugt Point-E zuerst eine synthetische 3D-Darstellung einer Burrito-essenden Katze. Anschließend durchläuft das so erzeugte Bild mehrere Diffusionsmodelle; diese Modelle dienen als Basis für eine 3D-RGB-Punktwolke – zunächst für ein grobes 1.024-Punkte-Wolkenmodell, dann ein feineres 4.096-Punkte-Modell.

Weitergeklickt: am 6.09.2022 hat Digital Production gezeigt, wie es die Text-zu-Bild-KI Stable Diffusion Usern gestattet, Bilder mithilfe von Texteingaben anzufertigen.

Quelle: engadget.com (Meldung von Andrew Tarantola)

2 KOMMENTARE

  1. Leider arbeiten diese ganze AI-Firmen um OpenAI/Google/Microsoft usw. nur daran, Artists zu ersetzen, nicht etwa ihnen zu helfen. Anfangs klang es alles wie ein Segen, aber kaum sind die „Tools“ ausgereift, werden sie zur Jobvernichtung eingesetzt. Es geht um Milliarden Dollar, da ist kein Platz für Sentimentalitäten.
    Artists werden nur solange gebraucht, bis die KI trsiniert ist. Ihre Werke einfach ohne Entschädigung benutzt. Erste Prozesse laufen:
    https://stablediffusionlitigation.com/
    Ich kann aus diesen Erfahrungen nichts in der Richtung fördern. Ich würde mich freuen, wenn der ganze Hype um AI mal gebremst und hinterfragt wird!!

    • Ich kann dir nachfühlen, lieber Adrian.

      Dass Künstliche Intelligenz Bestandteil unserer Gegenwart ist und Zukunft (vorerst) bleibt, ist unbestritten. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, Künstlerinnen und Künstler für ihre Arbeit zu entlohnen – und nicht zu bestehlen.

      Wir beobachten gespannt, wie sich die Rechtslage entwickelt. Künstlerinnen und Künstler müssen unbedingt in einen Freigabeprozess einbezogen werden (der an eine entsprechende Vergütung gekoppelt ist); das ist wichtig, da ihre Kunst die Grundlage für maschinell generierte Bilder darstellt. Also: Keine AI-Kunst ohne Künstler, oder?

      So zumindest das aktuelle Stimmungsbild von
      Patrick (aus der DP-Redaktion)

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