Und nach der Beta-Phase von Adobe Firefly ist nun alles verfügbar. Wer wollte, konnte die generateven Features direkt am Stand ausprobieren. Und wie man auf dem Titelbild erkennt, müssen wir das Prompten noch lernen.
So, fangen wir mit Premiere an – das Update vom Mai hatte ja „text based editing“, was auch schon ganz gut funktioniert hat. Hier editiert man nicht die Frames, sondern den Text der automatischen Transkription wie ein normales Textdokument, und Premiere ordnet dies zu und „schneidet“ passend. So lassen sich sehr einfach die Sprachbeiträge sortieren und schnell entweder wichtige Aussagen finden oder der Sprachfluss logisch neu sortieren – wir kennen das alle, wenn man im Interview mal abschweift.
Und dazu gibt es jetzt die „Filler Detection“, also die automatische Erkennung von „Äh“, „Öhm“ und so weiter. Auch im Mehrkanal-Audio werden alle Geräusche dieser Art erkannt – und können auf einmal komplett gelöscht werden. Das hätte der Stoiber mal gebraucht! (Die tolle Rede von 2002 – wer will, kann sie ins neue Premiere laden und schauen, was nach 00:30 übrig bleibt.)
Ein weiteres cooles neues Feature ist die Integration des Sprache-Verbessern-Tools in „Adobe Podcast„. Dieser automatische „Audio-Reiniger“ nimmt Echos, Rauschen und alles andere aus dem Audio und verbessert suboptimale O-Töne, Interviewpartner sowie die spätere Transkription und allgemeine Verständlichkeit. Und das jetzt als „Noise Remover“ in Premiere mit einem Klick!
Dazu soll die Timeline bis zu 5 mal schneller reagieren – hängt natürlich von Workstation und Material ab, das Auto Tone Mapping hat dafür drei neue Methoden gelernt (Für iPhone-Footage, HLG-Material und eine automatische Erkennung des Rec709-Farbraums), LUT Management und LUT Relinking wurden ebenfalls stabilisiert, und auf Anfrage der User wurden MetaData/TimeCode-Burn in, ProjectTemplates für schnelle Setups und Pipelines, Marker-Batch-Selection und Installer-Anweisungen für BRAW hinzugefügt.
After Effects wird 3D!
In After Effects gibt es eine große Neuerung: Es gibt jetzt den True 3D-Arbeitsraum, in den man 3D-Objekte importieren, animieren, beleuchten, shaden (und dann natürlich rendern) kann. So könnt ihr 2D-Objekte, Motiongraphics und 3D-Objekte mischen, wie es euch gefällt. Und das alles mit einer GPU-beschleunigten Renderengine. Man kann sich also schon mal darauf einstellen, dass in Zukunft in Werbespots alles durch die Gegend fliegt und sich dreht.
Ach ja, und die Beleuchtung funktioniert natürlich auch bildbasiert – wenn ihr wollt, könnt ihr diese Bilder dann auch gleich in Adobe Firefly generieren (wie das geht, hat Nils in der aktuellen DP zusammengefasst).
Neu ist auch ein „AI-gestütztes Rotoscoping“, das das Freistellen beschleunigen und erleichtern soll – und in der Demo die üblichen Stolpersteine wie Überlappungen, Extremitäten und Haare deutlich besser und ohne lange Wartezeiten bewältigte.
Firefly!
Und das vielleicht „historischste“ Update: Firefly ist nun auch professionell nutzbar, d.h. Creative Cloud Nutzer*innen können kommerziell nutzbare Bilder generieren. Endlich sind die Powerpoints clipartfrei! Oder was man sonst noch so braucht. Die generativen KI-Funktionen sind jetzt in Photoshop eingebaut und generieren jeweils drei Variationen per Prompt inklusive History – wer zurückgehen will, kann also entspannt herumprobieren und die besten Ergebnisse entwickeln.
Wer noch nicht damit gespielt hat: Unter firefly.adobe.com kann man sich mit seiner Creative Cloud einloggen und Text-zu-Bild, Generative Füllung, Texteffekte, Generative Kolorierung, Skizze-zu-Grafik und 3D-zu-Bild selbst ausprobieren. Vorsicht: Wenn der Spieltrieb erst einmal geweckt ist, vergeht so ein Nachmittag ganz schnell! Nicht, dass wir sagen würden, dass man am Feiertag nichts zu tun hätte, aber vielleicht wäre das der perfekte Tag, um Firefly einmal auszuprobieren.
Und mehr!
Alle weiteren Infos und Neuerungen – sowie den Zugang zu den Beta-Versionen – gibt es wie immer unter adobeeventsonline.com/IBC/. Und für alle, die das Ganze in Aktion sehen wollen und wissen wollen, wie man es sinnvoll einsetzt: Vom 10. bis 12. Oktober findet wieder die Adobe MAX statt – online und vor Ort in Los Angeles. Die Anmeldung ist weiterhin offen – und das Lineup der Speaker*innen umfasst praktisch alle Gewerke – Fotografie, Video, 3D, Illustration und vieles mehr. Und wir warten fröhlich, was die nächsten Beta-Versionen von Adobe an Features bereithält.